Das EIP-Projekt
Acht Praktiker:innen bearbeiten gemeinsam mit Partnern aus Beratung und Wissenschaft Fragestellungen zur kuhgebundenen Kälberaufzucht. Insbesondere die Bereiche Stallbau, Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit werden angesprochen.
Partner sind das Thünen-Institut für Ökologischen Landbau in Trenthorst, das Institut für Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik und das Institut für Agrarökonomie der Christian-Albrechts-Universität (CAU) zu Kiel sowie zwei Milchviehberater. Verantwortlicher Lead-Partner ist der ökologische Anbauverband Bioland e.V., Geschäftsstelle SH-HH-MV.
Zum Hintergrund:
Die beteiligten Landwirtschaftsbetriebe praktizieren unterschiedliche Varianten der kuhgebundenen Aufzucht. Das reicht von der reinen muttergebundenen Kälberhaltung zur Ammenaufzucht. Auch Mischformen sind dabei. Die Länge der Säugezeit bis zum Absetzen der Kälber, die Dauer und Ausgestaltung des täglichen Kontaktes der Tiere zueinander und auch das Melken der Mütter bzw. Ammen – jeder Betrieb entwickelt ganz eigenständige Lösungen und setzt an verschiedenen Punkten zur Optimierung an. Wissenschaftliche Erhebungen unterstützen die Beurteilung sowie Reflexion und sollen helfen, Schwachstellen zu erkennen und abzustellen. Dies alles floß in den Leitfaden ein.
Themenschwerpunkte
Zu Projektbeginn sammelten die beteiligten Praktiker:innen Themen- und Fragestellungen. Diese entsprachen oft auch den Bedenken, die bei der Einführung der kuhgebundenen Kälberhaltung geäußert werden. Folgende Bereiche und Themen wurden bearbeitet:
Anhand einer vorgegebenen Checkliste wurden Gesundheitskriterien direkt an den Kälbern erfasst. Die Handhabbarkeit der Checkliste wurde durch die Landwirtinnen und Landwirte beurteilt.
Untersuchung auf Weideparasiten:
Da die Kälber auf den Betrieben meist schon sehr jung Zugang zu einer Weide erhalten, wurden regelmäßig Kotproben gewonnen und auf Infektionen mit Weideparasiten untersucht. Bei der Auswertung wurde berücksichtigt, ob die Kälber allein oder gemeinsam mit erwachsenen Kühen weideten
Gewichtsentwicklung:
Die Entwicklung der Kälber wurde anhand ihrer Gewichtszunahmen beurteilt. Für die Gewichtsschätzung wurden handelsübliche Kälbermaßbänder verwendet.
Eutergesundheit:
Die mögliche Mehrbelastung der Zitzen durch das Melken und Saugen des eigenen oder mehrerer fremder Kälber wurde durch Bonituren der Euter- und Zitzenhaut untersucht.
Die meisten Betriebe, welche die kuhgebundene Aufzucht einführen möchten, sind auf die Nutzung der bestehenden Gebäudesubstanz angewiesen. Damit Kühe und Kälber wieder miteinander in Kontakt kommen können, sind manchmal einige bauliche Anpassungen nötig oder das gewohnte Management muss angepasst werden.
Stallbaupläne
Bisher gibt es nur wenige, spezifisch für die kuhgebundene Kälberaufzucht entworfenen Stallbaupläne. Vom Institut für Verfahrenstechnik der CAU Kiel wurden deshalb drei Stallbaupläne entwickelt, die mit den Praktiker:innen und der Beratung diskutiert und entsprechend angepasst wurden. Diese Pläne wurden zwar noch nicht praktisch umgesetzt, können aber als Anregung für Neubauten dienen.
Gefahrenquellen für Kälber
Sollen Kälber Zugang zum Bereich der Kühe haben, ist auf mögliche Risiken zu achten. Es wurden mögliche Gefahrenquellen identifiziert und Lösungen aufgezeigt.
Themenschwerpunkte
Zu Projektbeginn sammelten die beteiligten Praktiker:innen Themen- und Fragestellungen. Diese entsprachen oft auch den Bedenken, die bei der Einführung der kuhgebundenen Kälberhaltung geäußert werden. Folgende Bereiche und Themen wurden bisher bearbeitet:
Tiergesundheit
Kälbergesundheit:
Anhand einer vorgegebenen Checkliste wurden Gesundheitskriterien direkt an den Kälbern erfasst. Die Handhabbarkeit der Checkliste wurde durch die Landwirtinnen und Landwirte beurteilt.
Untersuchung auf Weideparasiten:
Da die Kälber auf den Betrieben meist schon sehr jung Zugang zu einer Weide erhalten, wurden regelmäßig Kotproben gewonnen und auf Infektionen mit Weideparasiten untersucht. Bei der Auswertung wurde berücksichtigt, ob die Kälber allein oder gemeinsam mit erwachsenen Kühen weideten.
Gewichtsentwicklung:
Die Entwicklung der Kälber wurde anhand ihrer Gewichtszunahmen beurteilt. Für die Gewichtsschätzung wurden handelsübliche Kälbermaßbänder verwendet.
Eutergesundheit:
Die mögliche Mehrbelastung der Zitzen durch das Melken und Saugen des eigenen oder mehrerer fremder Kälber wurde durch Bonituren der Euter- und Zitzenhaut untersucht.
Stallbau
Die meisten Betriebe, welche die kuhgebundene Aufzucht einführen möchten, sind auf die Nutzung der bestehenden Gebäudesubstanz angewiesen. Damit Kühe und Kälber wieder miteinander in Kontakt kommen können, sind manchmal einige bauliche Anpassungen nötig oder das gewohnte Management muss angepasst werden.
Stallbaupläne
Bisher gibt es nur wenige, spezifisch für die kuhgebundene Kälberaufzucht entworfenen Stallbaupläne. Vom Institut für Verfahrenstechnik der CAU Kiel wurden deshalb zwei Stallbaupläne entwickelt, die mit den Praktiker:innen und der Beratung diskutiert und entsprechend angepasst wurden. Diese Pläne wurden zwar noch nicht praktisch umgesetzt können aber als Anregung für Neubauten dienen..
Gefahrenquellen für Kälber
Sollen Kälber Zugang zum Bereich der Kühe haben, ist auf mögliche Risiken zu achten. Es wurden mögliche Gefahrenquellen identifiziert und Lösungen aufgezeigt.
Ökonomie
Wie hoch der Mehraufwand für die kuhgebundene Kälberaufzucht tatsächlich ist, wird von den Praktiker:innen ganz unterschiedlich gesehen. Deshalb wurde eine Differenzkostenanalyse zur Berechnung des benötigten Mehrerlöses für ökologisch und konventionell wirtschaftende Betriebe erstellt.
Ausblick
Das Thema Absetzen von der Milch und Trennung der Kälber von den Müttern bzw. Ammen wird nun im Projekt bearbeitet. Dabei werden die Kälber im Absetzzeitraum auf einzelnen Projektbetrieben direkt beobachtet, um Hinweise auf mögliche Verbesserungen zu ermitteln.
Europäische
Innovationspartnerschaft
(EIP Agri)
Das Projekt „Entwicklung eines Handlungsleitfadens zur erfolgreichen Milcherzeugung mit Kuhgebundener Kälberhaltung“ wird durch die EU im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP Agri) und das Landesprogramm Ländlicher Raum des Landes Schleswig-Holstein (LPLR) gefördert. Laufzeit: 01.02.2019 – 30.09.2022. Ziel der EIP Agri ist die Anregung von Innovationen, um Nachhaltigkeit und Effizienz in der Landwirtschaft zu steigern. Der Bedarf für Innovationen kommt idealerweise aus der Praxis und Landwirte sind bei der Entwicklung von Lösungen aktiv beteiligt. In Operationellen Gruppen (OG) arbeiten Landwirte, Wissenschaftler, Berater, NGO und Wirtschaftspartner gemeinsam an der Entwicklung und Erprobung einer Innovationsidee.